Undine - das Musical



Undine, Fortsetzung ...


Die Neubearbeitung von 1998 bringt Undine ins Internet




Musical Undine live im Internet

Eine Premiere im doppelten Sinn wird die Aufführung des Musicals Undine am Mittwoch in der Aula des Landratsamtes. Zum ersten Mal überhaupt wird nämlich ein deutsches Musical in voller Länge live mit Bild und Ton ins Internet übertragen. Und so können zum Beispiel die amerikanischen Austauschschüler, die das Ostendorfer-Gymnasium soeben wieder verlassen haben, ihre neu gewonnenen Freunde zeitgleich mit den Neumarktern auf dem Internet-Bilsdchirm sehen.
Möglich gemacht haben diese Aktion der Bürgernetzverein Neumarkt e.V., der bereits das Altstadtfest in alle Welt übertrug und als Sponsor die IKSYS GmbH, Betreiberfirma des Bürgernetzes, die die nötige Technik zur Verfügung stellte.
Unter der Adresse http://www.undine.de kann man sich schon seit einigen Wochen über dieses Musical, seine Entstehung, den literarischen Ursprung und die Uraufführung im Jahr 1996 informieren. Neben den Texten der Lieder gibt es auch Hörproben der meisten Lieder von der damals produzierten CD in Real-Audio-Technik. Links führen zu weitergehenden Sachinformationen.
Eigenproduktion des Ostendorfer-Gymnasiums
Das Musical wurde im Jahr 1996 in Neumarkt uraufgeführt und fand in annähernd 30 Aufführungen in Neumarkt und Berching nahezu 10 000 überwiegend begeisterte Zuschauer. Gerade die letzten Aufführunge waren total überfüllt, und viele Gäste mussten wegen Überfüllung sogar abgewiesen werden. So war der Entschluß schnell gefällt, im Rahmen des Kulturprogramms der Landesgartenschau eine Neuauflage zu wagen.
"Undine" ist eine 100%ige Eigenproduktion, Text und Musik stammen ausschließlich von Angehörigen des Ostendorfer-Gymnasiums, Lehrern und Schülern. Für die Neuinszenierung wurde der Text gründlich überarbeitet, einige Szenen erhielten ein völlig neues Gesicht. Insgesamt wurde der Musicalcharakter noch mehr in den Vordergrund gerückt.
Stoff mit langer literarischer Tradition
Der Undine - Stoff , der in seinem Ursprung auf eine mittelalterliche Sage zurückgeht fand vor allem in der Romantik mit ihrer besonderen Vorliebe für derartige Stoffe großes Interesse und wurde wiederholt bearbeitet, so von Friedrich de la Motte Fouqué mit seiner heute noch bekannten Novelle. Derselbe Autor schrieb auch das Libretto zur gleichnamigen Oper E.T.A Hoffmanns, und Lortzing bediente sich in seiner Oper desselben Stoffes. Zahlreiche Bearbeitungen folgten bis in die jüngere Vergangenheit, von Andersens kleiner "Seejungfrau" bis zu Disneys "Arielle".
Allen ernsthaften Bearbeitungen liegt dasselbe Motiv zugrunde: Die Auseinandersetzung zwischen der in der Gestalt der Undine symbolisierten Naturmächte und "Hans" (so heißt er tatsächlich in den meisten Bearbeitungen), dem Menschen und seiner zivilisierten, (über-)kultivierten Welt. Die Ostendorfer-Bearbeitung faßt den Stoff als Parabel für das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt auf:
Der Ritter Hans ist auf großer Fahrt, weil er, um die Hand der Königstochter Berta zu erringen, noch eine Heldentat auszuüben hat. Während eines schweren Gewitters sucht er Unterschlupf in einer Fischerhütte. Er stellt sich vor und erhält Verpflegung und Unterkunft. Jetzt tritt Undine, Pflegetochter der Fischersleute auf. Rasch gelingt es ihr, die Aufmerksamkeit des Gastes auf sich zu lenken, der bald nur noch Augen für das Mädchen hat. Die beiden verlieben sich, beschließen, immer zusammenzubleiben. Wassergeister und Nixen versuchen Undine abzuhalten und auch Hans von Undine zu entfernen. Schließlich kommt es zur Verlobung und Hans nimmt Undine mit sich.
Während der Abwesenheit Hans' laufen auf der Sommerresidenz des Königs, auf der sich alle Personen von Rang versammelt hatten, die Vorbereitungen für das große Sommerfest. Das Gerücht von der Verlobung des Hans mit einer unbekannten Schönen ist ihm schon an den Hof vorausgeeilt. Es kommt auch Berta zu Ohren, die sich ebenfalls auf der Residenz befindet. Hans und Berta treffen zufällig aufeinander. Die ersten Begegnungen Undines mit den Mitgliedern der Hofgesellschaft verlaufen teils amüsant, teils irritierend. Mehr und mehr zeigt sich aber, daß Undine nicht für diese Art von Welt geschaffen ist. Hans, jetzt wieder zurückgekehrt in die gewohnte Umbegung, erkennt mehr und mehr, daß Berta eigentlich die für ihn geschaffene Frau ist. Der erste Teil des Musicals endet mit dem Versuch des Hofmarschalls, Undine für die Audienz beim König und für den Ball vorzubereiten.
Auf dem zunächst fröhlichen großen Sommerfest des Königs kommt es zum Eklat. Als Undine dem König als die Verlobte ders Ritters vorgestellt wird, meldet Berta, ermutigt durch das Verhalten Hans' erneut ihre Ansprüche an. Der Hofball verwandelt sich in ein großes Tribunal, in dem die Positionen der beiden Welten "Natur" und "Gesellschaft" gegeneinander gessetzt werden. Hans kann sich für keine der beiden entscheiden und so beschließt das Tribunal, daß Hans und Berta, wie ursprünglich geplant, im Rahmen der Abschiedsfeierlickeiten von der Sommerresidenz heiraten können und erklärt die Verlobung von Hans und Undine für nichtig. Dabei treten auch die Naturgeister auf und zeigen, wie sehr sie der Mensch schon geschädigt hat. Schließlich müssen sie und Undine die Menschen ihrem Schicksal überlassen, bis sie sich eines Besseren besonnen haben. Hans und Undine müssen einander vergessen. Am nächsten Tag heiratet Hans die Pronzessin Berta. Auf dem Hochzeitsfest treten Undine und ihr Gefolge als Gaukler auf und es kommt erneut zu einer Begegnung von Undine und Hans. Das Ende bleibt offen.
Alte Hasen und neue Talente
Wie schon bei der ersten Bearbeitung liegt die Verantwortung für die Texte bei Franz Müller, der auch wieder Regie führt. Barbara Held studierte choreographische Elemente ein, und die Musik stammt von Andreas Flierl, Max Gmelch und Armin Schidlo. Die Technik wird betreut von Manfred Hermann.
Die Rolle der Undine wird von Gloria Iberl, Eva Nießen und Natali Schwartz gespielt, die, wie Alexandra Gruber und Christine Wopperer als Berta bereits vor zwei Jahren dieselben Rollen gaben. Auch die Besetzung der Fischerin und des Königs hat sich mit Sabine Schnabl und Marion Lang sowie Peter Bruckschlögl und Tobias König nicht verändert. Sabine Tursch und Katja Auer verkörpern wie bereits vor zwei Jahren die Königin. Neu besetzt werden mußte dagegen der Ritter Hans mit Vincent Haller und Max Frank.
Termine
Am Mittwoch, 15. Juli und Donnerstag, 16. Juli finden geschlossene Aufführungen für Eltern und Freunde der Schule statt. Karten dafür sind auf dem Sekretariat der Schule erhältlich.
Ab Freitag, 17. Juli ist dann die eigentliche öffentliche Premiere. Weitere Aufführungen gibt es am 18. und 19. sowie am 23., 24. und 26. Juli. Karten sind im Musikmarkt am unteren Tor erhältlich. Der Erlös der Veranstaltungen wird für die Verbesserung der Ausstattung der Schule verwendet.