UNDINE31-OG



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History






   ... wie alles begann

Nach dem überwältigenden Erfolg unseres ersten Musicals, einer selbstproduzierten Bearbeitung von "Tabaluga", das im Jahr 1994 17mal aufgeführt wurde, war uns klar: das nächste Musical wird eine komplette Eigenproduktion.

Der Stoff war bald gefunden: Undine, eine Novelle aus der Romantik, verfasst von Friedrich de la Motte-Fouqué, in abgeänderter Form auch als Andersens "Die kleine Seejungfrau" oder als Disneys "Arielle" bekannt. Als Theater mit Musikumrahmung hatten wir die Dramenfassung von Jean Giraudoux bereits 1982 aufgeführt.

Allen Fassungen liegt der Mythos vom Meerwesen, das sich in einen Menschen verliebt, zugrunde, wenn auch der Ausgang unterschiedlich gestaltet wird: im Drama muß der Ritter (der Mensch) sterben, weil er eine andere bevorzugt, im Märchen opfert sich die Seejungfrau selbstlos für ihren Prinzen, während es bei Disney (natürlich) ein Happy End gibt.

So war das Ende des Musicals unser erstes Problem, das es zu lösen galt, auch die Handlung des Stückes musste gestrafft und teilweise völlig neu gestaltet werden, wie das auch schon bei Tabaluga der Fall war. Aber in erster Linie waren die Songs festzulegen, die ja alle selbst geschrieben werden mussten.

Wir fassten dabei den Stoff als Parabel für das Verhältnis von Mensch (Ritter Hans) und Natur (Undine) auf. Damit erhält der alte Mythos zeitlose Aktualität.

Die Textarbeit und Dramaturgie übernahm Franz Müller, die Musik ein Komponistenteam: Andreas Flierl, (damals noch) 18 Jahre jung, der mit Bravour bereits den Tabaluga gespielt hatte und gleichzeitig als Hauptdarsteller fungierte, und die Musiklehrer Armin Schidlo und Max Gmelch, die auch für die musikalische Einstudierung sowie für die Audio-Technik verantwortlich waren.

Die Neubearbeitung von 1998 erfolgte unter der Zielsetzung, den Musicalcharakter noch mehr hervorzuheben und die Handlung weiter zu straffen und zu pointieren. Es handelt sich also nicht um eine bloße Wiederholung, sondern in weiten Strecken um eine Neubearbeitung.

Seitdem gab es 5 weitere Musical-Produktionen, mehr dazu in der Info-Rubrik!

Für die Inszenierung 2008 wurde die Spielhandlung komplett neu geschrieben!



Info




Friedrich de la Motte Fouque: Undine. Erstes Kapitel

Wie der Ritter zu dem Fischer kam

Es mögen nun wohl schon viele hundert Jahre her sein, da gab es einmal einen alten guten Fischer, der saß eines schönen Abends vor der Tür und flickte seine Netze. Er wohnte aber in einer überaus anmutigen Gegend. Der grüne Boden, worauf seine Hütte gebaut war, streckte sich weit in einen großen Landsee hinaus, und es schien ebensowohl, die Erdzunge habe sich aus Liebe zu der bläulich klaren, wunderhellen Flut in diese hineingedrängt, als auch, das Wasser habe mit verliebten Armen nach der schönen Aue gegriffen, nach ihren hochschwankenden Gräsern und Blumen und nach dem erquicklichen Schatten ihrer Bäume. Eins ging bei dem andern zu Gaste, und eben deshalb war jegliches so schön. Von Menschen freilich war an dieser hübschen Stelle wenig oder gar nichts anzutreffen, den Fischer und seine Hausleute ausgenommen. Denn hinter der Erdzunge lag ein sehr wilder Wald, den die mehrsten Leute wegen seiner Finsternis und Unwegsamkeit, wie auch wegen der wundersamen Kreaturen und Gaukeleien, die man darin antreffen sollte, allzusehr scheueten, um sich ohne Not hineinzubegeben. ... weiterlesen