Undine - das Musical



Undine heute ...


Die Neubearbeitung von 2008 holt Undine in die Gegenwart



Der entscheidende Unterschied zu allen früheren Bearbeitungen ist, dass Hans (bzw. Huldbrand bei Fouque) kein wirklicher Ritter mehr ist, die Handlung spielt also nicht mehr in einer romantisierenden Vergangenheit, sondern in der Gegenwart.

1. Akt

Hans sucht das Abenteuer. Er ist unterwegs mit einer Geländemaschine, abseits von jeglicher Zivilisation. Er will einen Bach durchqueren, übersieht einen Felsbrocken, stürzt, ist bewusstlos, verliert sein Gedächtnis.

Wie aus dem Nichts taucht ein Mädchen auf. Undine - so nennt sie sich - findet in dem Verunglückten ihren schönen Ritter - sie nennt ihn Ritter Hans-. Der geht auf das vermeintliche Spiel ein, nimmt mangels seiner eigenen Identität diese Existenz an. In einer Fischerhütte -dem Elternhaus Undines- erfährt er von den Fischern einiges über Undines seltsames Wesen und ihre Herkunft. Der Verliebtheit und folgen Streit und ein erstes Liebesgeständnis. Scheinbar zufällig findet Hans am Seeufer ein Papierschiffchen. Als er auf einen Bericht über einen vermissten Motorradfahrer stößt stutzt er jäh und bestürzt - er erinnert sich an seine reale Existenz. Er will sie nicht wahrhaben, um Undine nicht zu verlieren und wirft die Zeitung weg. Der alte Fischer findet sie aber, liest -auch über die zurückgebliebene Verlobte Berta und die Hochzeitsvorbereitungen- und beim Abendessen spricht er Hans darauf an. Der will davon nichts mehr wissen und entscheidet sich zum zweiten Mal für Undine, wird aber allmählich des Lebens auf der Halbinsel überdrüssig und beginnt den defekten Vorderreifen zu reparieren. Als ihr Hans Undine sagt, dass er nicht ohne sie fahren werde und in eine mystische Heirat einwilligt, ist sie triumphierend bereit, ihm in seine Welt zu folgen.

2. Akt


Im großen Festsaal findet eine Vernissage statt. Neben dem Künstler sind die Damen und Herren der Gesellschaft anwesend. Tagesgespräch ist die Rückkehr des Jungunternehmers Hans W. mit seiner jungen, unbekannten Frau. Sie soll sehr altmodische, ja, verschrobene Ansichten über die Welt und die Menschen haben, soweit bekannt.

Um sich generös und anpassungsfähig zu zeigen, beschließt man, das Motto des für den Abend geplanten Maskenballes auf “Königliche Hofgesellschaft” festzulegen. Die Rollen werden sogleich verteilt. Eine wilde Gauklertruppe, die gerade in der Stadt ist, soll als Attraktion engagiert werden.

Dieser Handlungsablauf wird mehrfach unterbrochen durch Auftritte von Berta, Hans und Undine, in deren Verlauf sich zeigt, dass Hans durchaus noch Gefühle für Berta hat, die mit allen Mitteln um ihn zu kämpfen bereit ist.

3. Akt

Der große Maskenball beginnt mit dem Auftritt der Gaukler, gefolgt von einer großen Polnaise und dem Einzug des „Hofstaats“. Hans, diesmal als echter Ritter verkleidet, kommt mit Undine. Undine wird quasi als Debütantin in die Gesellschaft eingeführt und dem „König“ vorgestellt. Berta als Prinzessin erhebt Anspruch auf den Ritter Hans, aus dem Spiel wird Ernst: Undine beschuldigt Berta des Betruges, diese wiederum schlägt zurück und bezeichnet Undine als Hochstaplerin. In diesen Trubel hinein platzt das Feuerwerk, das alle hinauslockt. Nur die Königin bleibt nachdenklich zurück. Zu ihr gesellt sich die erschreckte und verzweifelte Undine. Als alle zurück sind, beginnt die Auseinandersetzung von Neuem. Auf den Ruf nach Gerechtigkeit erscheint Justizia, die menschliche Gerechtigkeit. Sie soll - mit verbundenen Augen - Recht sprechen. Berta triumphiert. Die mystische Ehe zwischen Hans und Undine wird für ungültig erklärt, Hans und Berta geben zum Abschluss ihre Verlobung bekannt und auch das Ziel der geplanten Hochzeitsreise: Eine idyllische Insel in der Südsee. Undine bleibt allein zurück. Ihre Eltern kommen, sie abzuholen. Vom schlechten Gewissen getrieben kommt auch Hans zurück, er will sich zumindest von Undine verabschieden und ihr Freundschaft und Kameradschaft versichern. Undine aber weiß, dass es ein Abschied für immer sein wird...