Undine - das Musical



Undine, der Anfang ...


Das Ostendorfer-Musical-Ensemble bringt erste Eigenproduktion auf die Bühne




CD-Grafk: Gert Frühinsfeld

Ostendorfer Gymnasium Neumarkt i.d.OPf. MGR 9606

Undine

Musical nach Motiven von F. de la Motte Fouqué, J. Giraudoux und I. Bachmann

Texte: Franz Müller, außer 8, 13 (Flierl/Müller) und 15 (Gmelch/Müller)

Musik: Andreas Flierl, Max J. Gmelch, Armin Schidlo


01. Ouvertüre *)
02. Silbern glänzt das Erz **)
03. Wie das Wasser ***)
04. Wie Sand und Wellen *)
05. Lied der Nixen ***)
06. Frei wie der Wind **)
07. Nicht mit mir ***)
08. Vorbei *)
09. Hereinspaziert ***)
10. Ich bin so klug und mächtig ***)
11. Seit Jahrhunderten geboren *)
12. Zählt noch schnell die letzten Bäume *)
13. Richtersong *)
14. Der Weg ist nun zu Ende **)
15. Leb wohl **)
16. So soll unsre Liebe sein **)
17. Hochzeitsfest *)
18. Wie hätt' ich dich geliebt **)


*) A. Flierl, **) M.J. Gmelch, ***) A. Schidlo




Lied des fahrenden Ritters

Silbern glänzt das Erz, blitzend blank das Schwert,
und der treuste Freund ist stets das Pferd.
Fürchte keinen Feind, schreite stets voran
und selbst wilde Drachen greif ich an
Reite durch den Wald, sieben Wochen lang
bis das weiße Einhorn ich dort fang`!
Zieh in fremdes Land, erdulde manche Plag
niemals hörst du von mir eine Klag´!
Ist der Feind besiegt bringe ich dann heim
Gold und Silber und auch mach edlen Stein
Denn der höchste Preis ist eine schöne Frau
daß ich die gewinnen werde weiß ich ganz genau.

Refr.: Treu dem Abenteuer, zieh ich durch die Welt,
sitz an manchem Lagerfeuer, weil mir das so gut gefällt, ja
Kampf und Abenteuer hab´n mich nie gereut,
und des Königs schöne Tochter wird schon bald gefreit



Lied der Fischerin

Wir hatten einst ein Töchterlein
der See hat's uns genommen
Es war so lieb, so klein, so fein
es ist nicht wiederkommen.
Wir harrten Tage aus am Strand
und suchten viele Stunden
und haben dann am See im Sand
ein fremdes Kind gefunden.

Wir nahmen es und liebten es
als wär es unser Leben
Der See hat uns ein Kind geraubt
und wieder eins gegeben
Undine ist nicht unser Kind,
sie wurde uns gegeben,
Gebracht von Wellen und vom Wind
auf unbekannten Wegen

Sie liebt das Wasser und den Wind,
wird niemals naß im Regen,
in schwarzer Nacht ist sie nicht blind,
tanzt durch den Sturm verwegen.
Sie tanzt, sie singt so wunderbar
die mondenhellen Nächte
es ist, als ob sie der Natur
im Tanz ein Opfer brächte!

Woher sie kommt, wer sie einst war
besingt sie in den Nächten
vom goldnen Schloß, kristallnen Saal
von fernen dunklen Mächten
Der See hat uns ein Kind geraubt,
ein andres uns gegeben
Undine ist uns anvertraut
als Licht in unserm Leben

Refrain: Wie das Wasser, wie der Wind
ist sie stets gewesen
Wir lieben sie wie unser Kind
dies wundersame Wesen



Liebeslied

So süß auf dich zu warten, ich wartete Jahr um Jahr
Vorbei die Zeit der Einsamkeit, jetzt wird das Wunder wahr
Wie Wind und Wellen, wie Sand und Meer
wir fassen uns bei den Händen, und lösen sie nie mehr
Für dich nur will ich alles sein, Auge, Mund und Haar
die Luft die du zum Atmen brauchst, nur mehr für dich bin ich da!

Komm jetzt, und mach dich frei,
tauch auf aus dem grauen Schlaf,
treibe frei, ich halte dich,
auch wenn die Welt untergeht,
sei gefangen, frei zu sein.

Dir nur immer nah zu sein, bei Tag und in der Nacht
für mich beginnt die Einsamkeit, wenn du zwei Schritte machst.
Wie Sand und Wellen sich wiegen am Meer,
wir werden uns niemals trennen, wir lieben uns noch viel mehr!

Ref: Wiegende Wellen, wogendes Meer
wir fassen uns bei den Händen, und lösen sie nie mehr!


Lied der drei Nixen

1. Nixe

Küsse mich, du schöner Ritter,
nimm mich fest in deinen Arm,
komm zu mir, sei mein Gebieter,
komm zu mir und halt mich warm!
Sieh mich an, berühr mich,
gleich bin ich dir ganz nah,
fühl mich an, begehr mich,
ich bin nur für dich da!

2. Nixe

Schöner Ritter, sieh mich nicht so an,
komm nicht so nah an mich heran,
daß wir uns küssen, denke nie dran,
ich kann nicht dein sein und du nicht mein.
Oh lieber Hans, verführ mich nicht
so schön`s auch wär, ich bitte dich.,
Versteh mich doch, es darf nicht sein.
ich kann nicht dein sein und du nicht mein!
Nie streichle meine sanfte Haut,
denn ich bin eines andern Braut!

3. Nixe

Oft, wenn ich an dich denk,
liegst du ruhelos bei Nacht,
träumst, daß sich dein Mund mir schenkt
und ich bin vom Tod erwacht.
Am Strand, der wie die Sonne strahlt,
fanden wir uns Arm in Arm
du sahst, wie ich das Zeichen malt',
und du hältst mich fest und warm.
So lagst du wach in jener Nacht,
bis mein stiller Traum dich rief
raubtest mich von fremder Macht,
ungeküßt, versunken tief.
REF:So sieh mich an und höre meine Melodien
sing, tanz' nur für dich, du kannst nicht flieh'n!


Frei wie der Wind

Mit dir nur will ich gehen
Bei dir bleiben, so lang ich lebe
Dich mit mir jetzt nehmen
endlos ewig treu.

Folg dir, bis zum Weltende,
denn wo du bist, da bin ich zuhaus,
niemals mehr allein sein
Leben fängt erst an!

Bald schon wirst uns verlassen,
unbekannt ist dein neuer Weg,
Fremde sein auf fremdem Land,
spielst ein fremdes Spiel!

Warst doch dafür nie geboren,
hast dich an Menschen verloren!
Trittst aus der Quelle,
strömst, weiche Welle,
fließt in ein Bett das wird Stein sein und kalt aber:

Ref: Frei wie der Wind, ziehen wir, aller Fesseln frei, um uns dann alles zu geben!
Frei wie der Wind, ziehen wir, schauen nicht zurück, für uns beginnt ein neues Leben!


Lied der Bertha

Das nicht mit mir
das ist nicht fair
Was hab ich ihm
denn nur getan?

Wie konnte er mich so verletzen,
geziemt sich das für einen Ehrenmann?
Er hats gewagt mich zu versetzen,
warum hat er das nur getan?
Die Liebe wollt er mir beweisen,
für mich ins Abenteuer reisen!
Die Heirat hatt` er mir versprochen,
und kaum gesagt, sein Wort gebrochen!

Nicht mir; das ist nicht fair,
was hat er mir angetan!

Wie steh ich vor dem Volke da,
das mich so oft schon mit ihm sah?
Des Königs Tochter sitzen lassen,
oh könnt ich ihn von Herzen hassen!
Ich würd viel besser zu ihm passen,
als die, für die er mich verlassen,
doch wenn er meint, dann soll er gehn,
das Ende werden wir ja sehn!

Er und ich, ich und er,
wir liebten uns, und jetzt nicht mehr?

Duett: Berta und Hans

Wir lebten stets auf sicherem Land.
Dein Meer habe ich nie gekannt,
deine Sehnsucht nie verstanden.
Denn deine großen Träume
hab´ ich nie geträumt.

Darum schickte ich dich fort
an einen verwunschenen Ort.
Ich ließ dich gehn.
Fort von dir bin ich gezogen.

Werden wir uns wieder verstehn?
In langer Zeit ist vieles geschehn.
Es war ein langes Abenteuer,
und ich war kein Held.
Ich gehörte zu dir.

Ich wollte mit dir einst durchs Leben gehn.
Mußte stattdessen in die Welt hinaus ziehn.
So vergaß ich all die Stunden.
Hast sie dort gefunden ...
Sind immer bei dir ...

Ich war sehr lang entfernt von dir.
So verlor sich ganz dein Bild in mir.
Zu lernen und zu leiden
war´s wohl an uns beiden.
Verzeihe mir!

Doch du bringst die Erinn´rung zurück
und damit auch das alte Glück.

Ref: Vorbei ist unser altes Glück.
Es bleibt nur die Erinn´rung zurück.


Zirkuswelt

Hereinspaziert, hereinspaziert ins Zirkuszelt der großen Welt
hereinspaziert, hereinspaziert, [ein] jeder kriegt was ihm gefällt
Die Sensation, die Attraktion, die keiner je gesehen hat
hereinspaziert, hereinspaziert, hier kriegt ihr was fürs Geld!

Mensch, sieh her, sieh, was du bist und zeig uns auch was du kannst
Alle Rätsel dieser Welt löst nur einer, der heißt Mensch
War einmal von Gott gemacht, ist jetzt nur sein eigner Herr
Lernte einstmals aufrecht gehn, auf zwei Beinen kann er stehn
bastelt neue Kreaturn, ist der kleine Gott der Welt
soll die Welt zum Teufel gehn, kauft sich alles für sein Geld!

Kommt ganz nah, der Zirkus ist jetzt da,
ja alle, hört und seht, solang die Welt noch steht, hey,
Wie sich's regt, von früh bis spät,
hoch in die Höh und wieder nieder geht,
ja, alles sich bewegt, im Kreis sich dreht,
und niemals, niemals stille steht, [nie steht].

Hauch des Geists, du Göttertraum, wie Prometheus Feuerschein
bist doch wie der Welle Schaum, Staub zu Staub, so wirds stets sein
Lernst durch alle Tiefen sehn, bist doch blind wie ehedem
Brudermord und Raub und Gier, zeigst dich gern als wildes Tier
Herrscht gern und wirst gern beherrscht, willst nichts hören, willst nichts sehn
glaubst, was du dir selbst erzählst, mag die Welt zum Teufel gehn!



Lied des Königs

Ich bin so klug und mächtig,
und schön und furchtbar prächtig,
wie mich gibts keinen zweiten König
auf der Welt.
Früh rufe ich die Sonne,
am Abend Mond und Sterne,
ich herrsch soweit das Auge reicht
in dieser Welt.

Der Herkules mein Ahnherr war
vor langer langer Zeit,
auch er war klug und wunderbar
war jeder Gefahr gefeit.
Ich bin der große König,
was ich will, tut jeder gern.

Bist du fröhlich, mußt du lachen,
bist du ernst, mach kluge Sachen,
und bist du traurig, dann befehl ich, daß du weinst.
Ich befehl´ dem Kind zu wachsen,
Vater, Mutter treu zu wachen,
Dem Alten, daß er einst sein Haupt zur Ruhe neigt.

Vom Herkules hab ich gelernt,
wie man regiert die Welt,
Von seine Spur kein Jota entfernt,
wie er ein Held.
Ich bin der große König,
was ich will, tut jeder gern

Ich bin so klug und mächtig
und schön und furchtbar prächtig,
wie mich gibts keinen zweiten König
auf der Welt.
Am Himmel stehn die Sterne,
tags lacht uns die Sonne gerne,
das alles nur weil ich es einst befohlen hab.

Ref: Ja unserm weisen König
gehorchen wir stets gern,
sein Mut und seine Weisheit
machen ihn zu unserm Herrn

Vom Herkules hat er es gelernt,
wie man regiert die Welt,
weil er befiehlt, was jeder will
was jeder gerne tut.
Aufs Wort gehorcht ihm jeder,
Sonne, Mond und auch die Stern
Ja, er der große König,
was er will, tut jeder gern.


Lied der Königin und Undines

Das Gestern liegt schwer auf den Menschen, Grab des verlorenen Traums!
Selbst in der Nacht, in der Dunkelheit, ganz tief, sollst niemals blind sein wie sie
Ans Morgen denken sie nie.

Tief im Wasser einst verloren, ewig einsam, zog's mich nur noch zu ihm hin.
Seit Jahrhunderten bin ich geboren, und sterben werde ich nie.

Du wußtest nichts von Treue, und auch nicht, daß man sie bricht
du wähltest dir einen Menschen aus, mein Kind, der wie die Menschen ist
ahnst nicht, wie schnell er vergißt!

Wollte doch nur Luft des Tages, und die Sonne, und Atem holen für einen Kuß
wollte Zärtlichkeit von einem Menschen, und hören: "Ich liebe dich!"

Seit Jahrhunderten bist du geboren, und sterben wirst du wohl nie,
wie Wasser, das ewig fließt.
Hast wohl nichts bei dem Menschen verloren, wer du bist, das weiß er nicht,
was er fürchtet ist Klarheit und Licht!

Wollte doch nur Luft des Tages, und die Sonne, und Atem holen für einen Kuß
wollte Zärtlichkeit von einem Menschen, und hören: "Ich liebe dich!"

Du weißt doch fast nichts von seiner Welt, und er, er weiß nichts von dir.
Du gehörst nicht in seine Welt, mein Kind, du bist reine Natur!
Darum wirst du ihn verliern!

Sah nachts an dir nur das Helle, strahlend im Frühmorgenlicht,
wenn er erwacht, wenn der helle Tag beginnt, warst du für ihn nur ein Traum,
zerfließt wie Meerwogenschaum.

Wollte(st) doch nur Luft des Tages, und die Sonne, und einen Menschen, der mich (dich) liebt,
denn Jahrhunderte bin ich (bist du) geboren, und sterben werde ich (wirst du) nie!


Lied der Wassergeister

Zählt noch schnell die letzten Bäume!
Archiviert sie Blatt für Blatt!
sperrt sie in die sich'ren Räume
wer zählt jede Freveltat?
Ist alle Kreatur vernichtet?
Mensch, du hast dich selbst gerichtet!

Fahrt noch einmal in die Wälder!
Wieviel Bäume stehn dort noch?
Gerodet stehn die Stümpfe frisch,
gedeckt zum letzten Mahl der Tisch
dürr beastet steht dein Pfahl!
Denn auch du trägt schon das Mal!

Das Leben des Meeres
kennt ihr nur aus Dosen,
zerstückelt und in pampiger Tunke.
Dort seht ihr keine Würde,
riecht nicht mehr die Weite
und ahnt auch nichts
vom Leben des silbernen Lichts.

Ihr glaubt vielleicht an Freiheit,
wenn ihr eure Fenster öffnet,
wenn ihr Autodächer aufklappt,
riecht nicht den leisen Duft,
pfeifend nur weicht die gequälte Luft!

Krieg herrscht zwischen uns.
Täglich neu verkündet
von Sirenen, Sägen und sterilem Tod.
Doch sterben nicht wir.
Wirst du nicht mehr sein,
wir werden leben
wie vor dir, auch mit dir
endlose Zeit


Richtersong

Ein Urteil muß gesprochen werden. Angeklagte, steh jetzt auf!
Der Liebe Recht gilt´s zu bewerten und der Dinge weit´ren Lauf.
Darf Undine bei uns bleiben, treibt sie ein wahrhaftig Spiel,
oder muß man sie vertreiben, wie´s die Königstochter will?

In den Büchern steht´s geschrieben: Nur der echte Mensch kann lieben.
Im Wasser liebt man nur geschlechtlich, und das ist doch oberflächlich.
Von allen diesen Wasserwesen ist sie besonders dumm gewesen.
Sie hat ihre Welt verlassen. Uns´re Welt konn´t sie nicht fassen.

O Mensch, du Krone aller Schöpfung,
bist allein der Herr der Welt,
bist auf dich gestellt,
darfst tun, was dir gefällt.

Ritter Hans muß Undine aus seinem Kopf verlier´n!
Sie soll draußen im Meere frier´n!
Hans heiratet die and´re Frau:
Die Königstochter Berta - ganz genau.

Wie ursprünglich geplant,
geben sich die beiden noch am Sommerfest die Hand.
Hans´ und Undines Verlobung erkläre ich für nichtig.
Sie war nicht richtig und Liebe ist nicht wichtig.

Wer sind all die Kreaturen, deren lächerliche Macht
schnell vertilgt ist ohne Spuren. Wer hat sie hervorgebracht?
Allein der Mensch vermag zu denken, und das hebt ihn hoch hinaus.
D´rum muß er die Erde lenken, nur er ist der Herr im Haus.

Wo sind all die Kreaturen, die die Natur hervorgebracht?
Steinern nur sind ihre Spuren. Ewig ist die Geistesmacht.
Hört, das ist des Menschen Losung, schnell ist unser Spruch gefällt.
Falsch ist der Natur Liebkosung. Mensch, du bist der Herr der Welt.

O Mensch, du Krone aller Schöpfung,
bist allein der Herr der Welt,
bist auf dich gestellt,
darfst tun, was dir gefällt.


Meerkönigs Lied: Undine, komm zurück!

Der Weg ist nun zu Ende, dein Spiel, es ist vorbei
Gelöst sind deine Hände, du bist jetzt wieder frei
Es scheint für dich verloren, und doch ist es ein Sieg
denn du wirst neu geboren, du kehrst zu uns zurück.

Die unendlichen Weiten, das tiefe, blaue Meer,
das Spielen der Gezeiten, ihr ew'ges Hin und Her,
Die dunklen schwarzen Tiefen, das Schattenspiel des Lichts
Das Ruhen und das Fließen, für alles und für nichts.

Die Menschen sind vergänglich, ihr Leben ist nur Schein,
sie mühen sich vergeblich, geboren, tot zu sein.
Das Wasser ist das Leben, es brint dir neues Glück
Hör nur das Wasser reden: Undine komm zurück!


Abschied

Die Nacht ist wie ein stilles Meer,
Die Träume ziehn drauf hin und her.
Lösch aus das Licht und schlafe tief,
schon bald kommt der, der nach mir rief!

Hör zu wie mir das Lied zersprang!
Die Lieb´ im Licht, im Lärm ertrank.
Die Kälte zieht durch diesen Saal,
dringt in mein Herz wie blauer Stahl.

Hand, wirst mir bald zur fremden Hand,
hab dich kaum mehr im Licht erkannt,
such deinen Mund, wie ist er fern,
find nur mehr Mond und Stern bei Stern.


So soll unsere Liebe sein

Mit dir leben, dir ergeben,
nur für dich und mich allein.
Aufwärts streben, alles geben,
so soll unsre Liebe sein.

Alles zeigen, nichts verschweigen,
nur für dich und nie zum Schein!
Auf dich bauen, dir vertrauen,
Immer sollst du bei mir sein!

Zukunft bauen, vorwärts schauen,
sehn nie mehr im Zorn zurück.
Wie vorzeiten wir bereiten
neues Heim für unser Glück!

Groß und prächtig, übermächtig
alle Welt soll stehn und schaun!
Glanz und Zierde, alle Würde,
ihr sollt euerm Glück vertraun!

stets sich mehre Ruhm und Ehre ,
stets voran und nie zurück!
Liebe, Treue ohne Reue,
Ewig währe euer Glück!
Ewig nur für euch allein,
so soll eure Liebe sein!


Wie hätt ich ihn geliebt

Wie hätt ich ihn geliebt, wie hätt er mich besiegt,
hätt mich bezwingen müssen mit seinen Küssen,
sehn' mich im Augenblick wieder zu ihm zurück,
wenn nur des Menschen Liebe immer so wär.

Wünsche wie Wolken sind, fliegen im lauen Wind,
durch tausend stille Räume gleiten die Träume,
rufen der Liebe Glück stets wieder neu zurück,
gestern noch wie verloren, heut' neugebor'n.

Ende der finstern Nacht, die Schweigen nur gebracht,
und Worte werden wieder klingende Lieder!
Und über ihr Gesicht, strahlt wieder jenes Licht,
das es nur einmal gibt:, oh, wie hätt' ich sie geliebt!

Und hoch am Himmel zieht eine Wolke,
die zeigt dein Bild mir von fern und ganz nah!
Und tief im Meere flüstern die Wellen,
lassen mich spüren, du bist wieder da!

Vom ersten Augenblick gäbs nie mehr ein Zurück!
Gern hätt ich dir gegeben mein ganzes Leben!
Mein Herz ist ausgefüllt von denem Zauberbild,
zwingst mich auf deine Weise in Zauberkreise!

Wünsche wie Wolken sind, fliegen im lauen Wind,
durch tausend stille Räume gleiten die Träume,
öffne die Flügel frei, sag dann: "Ich bin dabei!"
Du sollst nicht länger säumen, folg deinen Träumen,
spring in die wilde Flut, tritt in die heiße Glut,
sonst wirst du niemals wissen: wie hätt' ich dich geliebt!



Copyright der Texte: Franz X. Müller (GEMA)
Copyright der Musik: *) A. Flierl, **) Max Gmelch (GEMA), ***) Armin Schidlo


Hans, tapferster Ritter des Königs und verlobt mit dessen Tochter Berta, muß vor seiner Hochzeit noch einige Abenteuer bestehen und wird durch ein schweres Unwetter in eine Fischerhütte verschlagen (2). Dort lernt er Undine, die Ziehtocher der Fischerleute (3), aber eigentlich ein Meerwesen, kennen. Beide verlieben sich sofort ineinander (4), und Hans beschließt in seiner euphorischen Stimmung, Undine als seine neue Braut mit an den Königshof zu nehmen. Ein Versuch der Nixen, der Gespielinnen Undines, sie umzustimmen, scheitert, wie auch der Versuch der drei Nixen, Hans zu verführen (5), und so verabschieden sich die beiden und brechen trotz der Warnungen des Meerkönigs und der Meerkönigin (die eigentlichen Eltern Undines) zum Schloß des Königs auf (6).

Im Schloß sind die Hochzeitsvorbereitungen in vollem Gange, als sich die Kunde von der Ankunft Hans' mit seiner neuen Braut Undine wie ein Lauffeuer verbreitet. Als Berta dies erfährt, ist sie zunächst außer sich (7), besinnt sich aber dann ihres Standes und empfängt Hans sehr freundlich und beherrscht. Hans ist durch diese Reaktion Bertas beeindruckt, und beide erinnern sich vergangener Tage (8). Undine dagegen kann in der ihr völlig ungewohnten Welt nicht Fuß fassen, was zu peinlichen Szenen führt.

2. Akt

Verkleidet als Zauberer und Zirkusdirektor trifft der Meerkönig mit seinem Gefolge am Hof ein, um vordergründig mit seiner Gauklertruppe für Unterhaltung zu sorgen (9). In einem moritatenhaften Vortrag liest er dabei dem Menschen die Leviten. Hans wendet sich mehr und mehr wieder Berta zu. Der König, etwas tumb und selbstgefällig (oder weise?), tritt auf und preist sich selbst (10), wogegen die Königin, die die Situation klar erkennt, Sympathie für Undine empfindet (11). In einem inszenierten Gerichtsverfahren wird Undine als lügnerische Verführerin angeklagt, was zu einer heftigen Protestreaktion des Meergeistes (als Vertreter des Meerkönigs) führt (12), der den Menschen ihre fehlerhafte Verhaltensweise der Natur gegenüber anklagt. Arrogant setzt sich der menschliche Richter über die Einwände hinweg (13) und spricht Hans seiner ursprünglichen Verlobten Berta zu. Als Kosequenz müssen Undine und Hans einander vergessen, ihre Erinnerung wird getilgt, Undine kehrt in ihre Welt zurück (14). Doch zuvor nimmt sie noch Abschied von ihrem Geliebten (15).

Am Tag darauf findet die Hochzeit statt (16), das ganze Königreich feiert ausgelassen (17). Auch die Meerwesen und Nixen sind dabei, darunter auch Undine. Sie erblickt Hans, und beide werden von demselben Zauber wie beim ersten Mal gefangengenommen (18) und spüren ihre Seelenverwandtschaft und Sympathie. Das Ende bleibt offen.